Achtsamkeit für den Darm

Wie können Sie Ihrem Darm im Alltag Aufmerksamkeit geben?

Eine einfache und bewusste Möglichkeit den Darm positiv zu beeinflussen, ist die Atmung. In der Regel atmen wir zu flach und erschweren dem Darm dadurch seine natürliche Bewegung, auch Peristaltik genannt. Besonders langes Sitzen am Schreibtisch hindert unseren Darm sich in der Bewegung entfalten zu können.

Pro Minute atmet ein Erwachsener etwa 10-15 Mal. Diesen natürlichen Rhythmus bewusst wahrzunehmen, kann ein erster Schritt sein. Bei der Einatmung zieht sich das Zwerchfell, unser Hauptatemmuskel, zusammen und bewegt sich nach unten in Richtung Bauchraum. Dadurch wird in der Bauchhöhle der Druck erhöht. Bei der Ausatmung entweicht die Luft wieder aus dem Brustkorb, das Zwerchfell entspannt sich und der Druck in der Bauchhöhle lässt wieder nach. Mit der bewussten Wahrnehmung dieser Druckänderungen kann man Einfluss auf die Darmbewegung nehmen. Durch ruhiges Atmen wird die Peristaltik angeregt.

Tipp: Legen Sie sich entspannt auf den Rücken, schließen Sie die Augen und legen eine Hand auf den Bauch und die andere Hand auf den Brustkorb. Beobachten Sie zunächst Ihren Atem, ohne ihn zu bewerten. Wohin geht er? In den Bauch? In den Brustkorb? Hebt sich der Bauch bei der Einatmung? Oder ist es genau andersherum? Ziel ist es, dass sich bei der Einatmung zunächst der Bauch hebt und danach der Brustkorb. Bei der Ausatmung senkt sich zuerst der Brustkorb und dann der Bauch.

Atemübung: Versuchen Sie, bei der Einatmung bewusst in die Hand auf Ihrem Bauch zu atmen. Gegen Ende der Einatmung hebt sich auch Ihre Hand auf dem Brustkorb. Bei der Ausatmung senkt sich zuerst der Brustkorb, dann der Bauch.

Starten Sie damit, diese Atemübung zehnmal hintereinander durchzuführen. Mit zunehmender Übung können Sie die Atemtechnik für mehrere Minuten ausüben. Sollte sich ein Schwindelgefühl einstellen, stoppen Sie die Übung und atmen Sie wieder in Ihrem gewohnten Rhythmus.

Es ist möglich, dass diese oben beschriebene Atembewegung zunächst schwierig oder anstrengend für Sie ist. Besonders wenn die Atmung bisher eher flach war, benötigt der Körper etwas Zeit, sich umzustellen. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihrem Atem Raum zu geben und Ihren Darm damit in Schwung zu bringen. Diese Atemtechnik kann zu einer besseren Darmbewegung und zur Beruhigung des Nervensystems beitragen, wodurch Sie sich besser entspannen können und Ihr Verdauungssystem unterstützt werden kann.

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