Vielen ist die Bedeutung von Vitamin D bekannt. Immer öfter wird der Zusammenhang des Sonnenhormons mit chronischen Erkrankungen untersucht.
In der griechischen Mythologie galt Helios, der Sonnengott, als Spender von Licht, Leben und Energie. Essenzielle Bestandteile, die ein Leben lebenswert und lebensfähig machen. Später, im Altertum wurde Gebrauch von der Lichttherapie gemacht. Auch im alten Rom wurden Kranke zu Aufenthalten an Orte mit hoher Sonneneinwirkung geschickt. Ebenso wurden die olympischen Athleten des klassischen Altertums regelmäßig dem Sonnenlicht ausgesetzt, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhöhen.
Schon damals war man sich der Bedeutung des Sonnenhormons bewusst und so ist Vitamin D in unserer heutigen Gesellschaft wieder salonfähig und hipper als je zuvor. Der Alltag einiger Berufsgruppen ist geprägt von wenig Aufenthalt im Freien. Morgens fährt man mit dem Auto zur Arbeit, hält sich dort in der Regel acht Stunden in geschlossenen Räumen auf, fährt danach zum Sport ins Fitnessstudio und sitzt abends zu Hause vor dem Fernseher. Dieser skizzierte Tagesablauf trifft natürlich nicht auf jeden Menschen zu, jedoch auf manche.
Volkskrankheiten, wie chronische Schmerzzustände, Diabetes mellitus, Allergien und Depressionen können entstehen. Immer mehr Studien beschäftigen sich mit dem Zusammenhang eines Vitamin-D-Mangels und solchen Krankheitsphänomen.
Ein schönes Sprichwort zeigt die Bedeutung u.a. des Sonnenlichts für unsere Gesundheit: „Ich gehe ein wie eine Primel.“. Die Primel mag es weder zu nass noch zu trocken. Und besonders mag sie keine pralle direkte Sonneneinstrahlung, braucht jedoch genug Licht. Dieser exemplarische Zusammenhang lässt sich sinngemäß auch auf den Menschen übertragen. Wie jede Pflanze, brauchen auch wir Sonne, Licht und damit Vitamin D zum Leben – alles in angepasstem Maße und in der richtigen Balance.
Studien untersuchen den Einfluss von Vitamin D auf das menschliche Darm-Mikrobiom. Mit dem Sonnenlichthormon steigert es die Produktion von körpereigenen Antibiotika. Dabei handelt es sich um antimikrobielle Eiweißkörper, die ein wesentlicher Bestandteil des angeborenen Immunsystems darstellen. Zudem kann Vitamin D eine antientzündliche Wirkung in unserem Darm entfalten.
Natürlich ist ungeschützten Aufenthalten in der Sonne heutzutage aus gesundheitlichen Gründen abzuraten. Hier gilt definitiv nicht die Regel: Viel hilft viel! Zudem gilt Deutschland als Vitamin-D-Mangelland. Dies liegt an unserer Lage auf der Nordhalbkugel. Besonders im Zeitraum von Oktober bis März steht dann die Sonne nicht hoch genug, um unsere Haut mit den für die Vitamin-D-Produktion notwendigen Strahlen zu versorgen. Aber auch in den Sommermonaten schützen wir unsere Haut vor der Sonne mit Kleidung, Lichtschutzfaktor und schattigen Plätzchen. Auch dadurch kann unser Körper nicht so viel Vitamin D produzieren.
Aus diesen Gründen kann es sinnvoll sein, den Vitamin-D-Wert in einer Blutuntersuchung bestimmen zu lassen. Hierzu können Sie sich an Ihren Hausarzt/ Hausärztin wenden und bei einem Mangel entsprechende therapeutische Maßnahmen mit ihm/ihr besprechen.
Lassen Sie die Sonne in Ihren Darm! 😊
In Anlehnung an Gröber, U.; Holick, M. F. (2020): Vitamin D – Die Heilkraft des Sonnenlichts.



